Die Dinge waren nicht immer so. Es gab eine Zeit, in der die beiden Seiten dieser Welt eine Einheit bildeten und wir wie Brüder und Schwestern lebten. Wir sahen gleich aus, teilten dieselben Ideale und hatten das gemeinsame Ziel, den Turm zu schützen. Als sie versagten, zerstörten sie alles. Unsere Welt und unser Volk wurden auseinandergerissen.
In der unteren Hälfte dieser Welt findet Ihr eine flache und doch verzauberte Existenz voller Sünde, Gier, Völlerei, falschem Stolz und erdrückender Arroganz. Dort findet Ihr die Elyos, ein Volk verachtungswürdiger Kreaturen, deren seelenlose Existenz von dem Ziel besessen ist, alles Gute in dieser Welt zu vernichten. Lasst Euch nicht von ihrem reinen Aussehen täuschen - unter ihrer hellen Haut verbirgt sich nichts als Dunkelheit.
Die obere Hälfte dieser Welt ist der Ort, den wir Asmodier unsere Heimat nennen. Nach der Großen Katastrophe wurden wir in ein Dasein der Finsternis und der Ungewissheit gestoßen, das uns keine andere Wahl ließ, als uns anzupassen. Jeden Tag lehrte diese Welt uns etwas Neues, öffnete unsere Augen für Alternativen und gab uns die unerschütterliche Stärke, unser Leben neu zu ordnen. Nur durch unsere Erfahrungen waren wir in der Lage, so viel zu erreichen - man erhält schließlich nicht jeden Tag die Chance, von vorne anzufangen und seine Fehler zu korrigieren.
Doch wartet, ich greife zu weit vor. Zunächst möchte ich mich Euch vorstellen: Mein Name ist Kineas, und ich bin ein Daeva, ein Wesen, das während des Kampfes gegen die Balaur geschaffen wurde. Zusammen mit meinem Volk habe ich alles daran gesetzt, zur Sicherung unseres angestammten Platzes in Atreia beizutragen. Wir werden tun, was in unserer Macht steht, um das zu schützen, was rechtmäßig uns gehört. Wenn den Elyos der Sinn nach Krieg steht, so werden wir ihrem Wunsch entsprechen. Die Zeit des Friedens ist der Zeit der Vergeltung gewichen.
Nach allem, was in unserer Welt geschehen ist, sehe ich es als meine Pflicht an, die missverständlichen Ereignisse bis zum heutigen Tag ins rechte Licht zu rücken. Ich habe dieses Tagebuch verfasst, um eine Chronik der Jahre, die zu der heutigen Situation geführt haben, anzulegen. Vielleicht versteht Ihr ja durch sie, wie sich unsere Welt derart verändern konnte.
In diesem Sinne: Lest und lernt, was es bedeutet, ein Asmodier zu sein!